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Stefan Oláh, Graz-Wetzelsdorf, 2015
Stefan Olah

Graz-Wetzelsdorf, 2. April 1945 – Todesmarsch, Todeslisten

Auf Befehl des steirischen Gauleiters Sigfried Uiberreither werden am 2. April 1945 etwa 180 Personen in die SS-Kaserne Graz-Wetzelsdorf gebracht: Rund 150 nicht mehr marschfähige ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter vom Südostwallbau, in Grazer Gefängnissen inhaftierte Widerstandskämpfer/innen, Häftlinge aus den KZ-Außenlagern Aflenz und Peggau, „Ostarbeiter“ und Kriegsgefangene werden nach Einbruch der Dunkelheit in der Kaserne erschossen und in Bombenkratern beerdigt. Darunter sind vier Frauen, zwei von ihnen russische Fallschirmspringerinnen. Die Morde setzen sich am 3., 7. und 18. April fort und fordern über 200 Menschenleben. Um das Verbrechen zu verschleiern, wird ein Teil der Opfer Ende April von der SS exhumiert und in ein Massengrab auf den Schießplatz Feliferhof überführt.

 

Auf das unmittelbar bevorstehende Ende des NS-Regimes reagierten die nationalsozialistischen Machteliten mit einer Politik der „verbrannten Erde“. In Wien, Graz, Klagenfurt, St. Pölten, Freistadt und anderen Städten wie auch im Konzentrationslager Mauthausen und im Gefangenenhaus Stein-Krems wurden bekannte Regime-Gegner/innen noch kurz vor der Befreiung hingerichtet. Viele waren auf Todeslisten erfasst. Die systematische „Abarbeitung“ dieser Listen – wie es im NS-Jargon hieß – oblag zumeist Gestapo und SS. So gab der Gauleiter von Oberdonau, August Eigruber, Ende April 1945 den Befehl, alle im KZ Mauthausen befindlichen Oberösterreicher/innen zu vergasen, damit „die Alliierten in den Alpengauen keine aufbauwilligen Kräfte vorfinden“. 41 Menschen, darunter Mitglieder der Welser Widerstandsgruppe, wurden am 28. April 1945 in der Gaskammer von Mauthausen ermordet. Am nächsten Tag entfernten die SS-Wachmannschaften die Vergasungsanlage.

 

Quelle: Katalog, „41 Tage. Kriegsende 1945 – Verdichtung der Gewalt“, AutorInnen: Dieter A. Binder, Georg Hoffmann, Monika Sommer, Heidemarie Uhl