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ÖNB, Bildarchiv und Grafiksammlung

1938: Absicherung der NS-Herrschaft in der Bevölkerung

Reaktionen in Briefen an NS-Reichskommissar Bürckel

In den Monaten nach dem „Anschluss“ am 12. März 1938 setzten die Nationalsozialist*innen alle Hebel in Bewegung, um ihre Herrschaft in Österreich abzusichern. Es ging dabei um die Übernahme der staatlichen Verwaltung sowie der Verankerung der NSDAP als Herrschaftsinstrument. Darüber hinaus zielten die Bemühungen auf den Umbau der österreichischen Gesellschaft zur NS-Volksgemeinschaft ab. Ein Prozess, der zum einen durch den Ausschluss all jener, die auf Grund rassistischer oder ideologischer Gründe nicht Teil der Volks- und Leistungsgemeinschaft sein konnten, und zum anderen durch das Beschwören der „rassischen Einheit“ der Volksgenoss*innen zu charakterisieren ist. Für erstere (Jüdinnen und Juden, Romnija und Roma, Menschen mit Beeinträchtigungen, Widerstandskämpfer*innen, …) bedeutete das Diskriminierung, öffentliche Demütigungen, Absonderung, Verlust staatsbürgerlicher Rechte, Beraubung, Verfolgung, Vertreibung und Ermordung. Für zweitere stand das Versprechen von nationaler Größe, sozialer Sicherheit, individuellen Aufstiegs und Konsums im Raum. Den bildlichen Ausdruck fanden diese beiden Aspekte der Machtetablierung einerseits in den Fotografien der straßenwaschenden Jüdinnen und Juden im Zuge der Anschlusspogrome wie andererseits in den Massenaufmärschen und Fackelzügen im März und April 1938. 

 

Für die Absicherung der NS-Herrschaft spielten Prozesse des gewaltsamen Ausschlusses sowie die Versprechungen der nationalsozialistischen „Volksgemeinschaft“ eine große Rolle. Durch das konkrete Handeln von Menschen waren sie auf das engste miteinander verbunden. Erst die aktive Teilnahme der Menschen an den Masseninszenierungen der NS-Propaganda ebenso wie den gewaltsamen und brutalen Verfolgungs- und Beraubungsaktionen formte die „Volksgemeinschaft“ und sicherte die NS-Herrschaft ab.

 

Ein Ausdruck der Absicherung von Herrschaft durch Handeln waren die persönlichen Eingaben, also Briefe, an den Reichskommissar für die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich und Gauleiter von Wien, Josef Bürckel. Tausende Österreicher*innen schrieben 1938 an den ranghöchsten Nationalsozialisten in Österreich, um Menschen zu verleumden (Denunziation), ihre Ideen für den zukünftigen NS-Staat vorzubringen oder um durch seine Unterstützung persönliche Vorteile zu erhalten. Unter den Schreiber*innen waren auch vereinzelt Menschen, die als Jüdinnen und Juden verfolgt wurden und dennoch den Glauben an den Rechtsstaat noch nicht verloren hatten und von Bürckel Hilfe erwarteten ebenso wie Angehörige von Menschen, die auf Grund ihrer politischen Haltung inhaftiert worden waren. Nur wenige Briefschreiber*innen äußerten sich jedoch kritisch zu den Gewaltmaßnahmen der Nationalsozialist*innen.

Jahr
1938
Autor*innen