Der Weg zur Einigung in der Kärntner Ortstafelfrage von 2011 war ein mühsamer. Der „Ortstafelsturm“ von 1972 fegte die von der Regierung Kreisky beschlossenen zweisprachigen Ortstafeln für 205 Ortschaften hinweg. 1976 wurde ein Mindestanteil von 25% slowenischsprachiger Bevölkerung als Messlatte festgesetzt, diese Lösung wurde jedoch nie umgesetzt. Im Jahr 2001 hob der Verfassungsgerichtshof diese Quote auf, was zu Konflikten zwischen dem Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider und dem Präsidenten des Gerichts, Ludwig Adamovich führten. Ab 2002 bemühte sich Bundeskanzler Wolfgang Schüssel um Kompromisse, die aber den Streit beflügelten und zum symbolischen Versetzen von Ortstafeln führten. Fast ein Jahrzehnt dauerte die teils absurde Auseinandersetzung, bis 2011 eine Einigung unter der Federführung von Staatssekretär Josef Ostermayer gelang. Diese sah die Anbringung von 164 zweisprachigen Ortstafeln vor, und zwar in Orten mit zumindest 17,5% slowenischsprachiger Bevölkerung. Seither scheint der jahrzehntelange Konflikt weitgehend bereinigt zu sein.