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Foto: United States Information Service (USIS), Wien, 1955, ÖNB, Bildarchiv und Grafiksammlung

Mythos Pummerin

Die Pummerin, die größte Glocke Österreichs, war von Beginn an ein politisches Symbol. Die erste Pummerin war 1711 aus etwa 200 erbeuteten Kanonen des osmanischen Heeres aus der Zeit der Belagerung Wiens 1683 angefertigt worden. Kaiser Joseph I. wollte damit an den Sieg der Habsburger über das Osmanische Reich erinnern. Geschmückt war sie unter anderem mit einem Relief der Jungfrau Maria (Maria Immaculata) und dem habsburgischen Wappen. Das Bildprogramm der 1952 neu gegossenen Pummerin verzichtete auf das habsburgische Wappen, zusätzlich wurden der Sieg über das osmanische Heer 1683 und der Brand des Doms 1945 in das Bildprogramm aufgenommen. Wie 1952 war auch 1711 die Weihe als Spektakel organisiert gewesen. Um die Glocke in den Stephansdom zu bringen, musste  das Riesentor erweitert werden – was 1957 dann auch notwendig war.  

 

Die Pummerin wurde zur „Seele des Stephansdoms“ (Hugo Portisch), obwohl sie jahrzehntelang kaum zu hören war. 1875 untersagte Dombaumeister Friedrich von Schmid das Geläute, nachdem er Risse im Südturm entdeckt hatte. Nur bei hohen Festen und historischen Ereignissen wie dem Tod Kaiser Franz Josephs 1916 wurde eine Ausnahme gemacht. Zum letzten Mal soll die Pummerin zu Ostern 1937 geläutet haben. Es gibt allerdings Berichte, dass auch die Pummerin zu hören war, als Adolf Hitler bei seinem Einzug in Linz und Wien im März 1938 von den Kirchenglocken begrüßt wurde.  

 

Dass die Pummerin nach 1945 zur „Stimme Österreichs“ wurde, lag nicht allein an ihrer Inszenierung als Symbol der wiedererstandenen Republik. Um ihren Klang im kollektiven Bewusstsein zu verankern, bedurfte es der massenmedialen Verbreitung. Auf Initiative von Dompfarrer Karl Raphael Dorr war der Klang der Pummerin, damals noch im Hof des Linzer Landesmuseums aufgestellt, zum Jahreswechsel 1951/1952 im Radio zu hören. Seither läutet die Pummerin das neue Jahr ein, zunächst nur im Rundfunk und bald auch im Fernsehen. 

Foto: United States Information Service (USIS), Wien, 1955, ÖNB, Bildarchiv und Grafiksammlung

Die Pummerin schlägt (noch am Areal der Dombauhütte aufgestellt) am 15.Mai 1955 anlässlich der Unterzeichnung des Staatsvertrags. Um Punkt 12 Uhr läuten an diesem Tag alle Kirchenglocken in Österreich.