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1930: Strafella-Affäre

Korruption und Postenschacher in der Verkehrspolitik

Dr. Franz Georg Strafella (3. März 1891–26. Februar 1968) war aus dem Ersten Weltkrieg als Offizier heimgekehrt und verdiente sich in den frühen 1920er Jahren ein beträchtliches Vermögen. Politisch engagierte er sich innerhalb der steirischen Christlichsozialen unter Anton Rintelen. Als entschiedener „Antimarxist“ und Teilhaber an verschiedenen Privatbahnen, als Generaldirektor der Grazer Tramway-Gesellschaft, als Handelskämmerer, Autobusunternehmer und als Ausschussmitglied des Hauptverbandes der Industrie betrachteten die SozialdemokratInnen Strafellas Engagement als Beispiel für eine Mischung aus politischem Katholizismus und Korruption.

Als im März 1930 bekannt wurde, dass Strafella zum Generaldirektor der Bundesbahnen ernannt werden sollte, trat nicht nur die „Arbeiterzeitung“ dagegen auf. Innerhalb der Gremien der Bundesbahnen warfen auch regierungsnahe Vertrauensleute Strafella Interessenskonflikte und Kompetenzlosigkeit vor. Strafella verklagte daraufhin die „Arbeiterzeitung“ wegen Ehrenbeleidigung, aber das Gericht bestätigte, dass die Korruptionsvorwürfe berechtigt seien. Die Christlichsozialen bestanden aber weiterhin auf seiner Ernennung. Dies führte zum Rücktritt der Regierung Schober im September 1930. Sein Nachfolger, der bisherige Vizekanzler Vaugoin, ernannte schließlich im Zusammenspiel mit Dollfuß den umstrittenen Strafella am 2. Oktober 1930 zum Präsidenten der Bundesbahnen, dieser ließ sich jedoch bis zum Abschluss des Revisionsverfahrens gegen die „Arbeiterzeitung“ beurlauben.

Nachdem die Korruptionsvorwürfe auch im Urteil der zweiten Instanz bestätigt wurden, wurde Strafella am 6. Juni 1931 seines Amtes enthoben, blieb aber der österreichischen Wirtschaft skandalträchtig erhalten. Für die weitere politische Entwicklung war der von den Christlichsozialen provozierte Vertrauensverlust entscheidend. Der „Bürgerblock“ zerbrach und bei den Wahlen am 9. November 1930 verloren die gemäßigten Christlichsozialen sieben Mandate, während die Heimwehrführer ihren Einfluss in der Regierung ausbauen konnten.

Jahr
1930
Autor*innen